the quintessences of relations

Begegnungen und Beziehungen sind das Kernstück unseres Daseins. Sie sind ein Seismograph für Veränderungen in jeglicher Hinsicht. Diese Fragilität und magische Kraft zugleich können wir immer wieder im Leben erleben. Wir begegnen Menschen, dessen Blick und Ausstrahlung uns in den Bann ziehen oder vertreiben kann. In ganz besonderen Momenten spüren wir, dass wir gesehen, gehört und gefühlt werden und genau dieser Moment veranlasst oft das Gegenüber dass Selbige zu geben.

Ich empfinde diese Momente als magisch und diese Magie verliert nie an Kraft - gleich wie oft sich diese Magie wiederholt. Sie überzeugt immer wieder auf ein Neues und sie verdeutlicht wie elementar die Berührung der menschlichen Seele durch positive Begegnungen und Beziehungen ist.

Genau an jenem zarten sowie kraftvollen Punkt, offenbart sich für mich auch eine Ethik der Verantwortung. Von Angesicht zu Angesicht trägt jeder nicht nur die Verantwortung für sich Selbst, wir tragen nach meinem Dafürhalten die Verantwortung in Gegenseitigkeit.

Und somit ist dies ein verständlicher Punkt, dass es in unserer Zusammenarbeit auch um Beziehungen, deren Verständnis und deren Kommunikation geht.

Beziehungen sind eine gemischte Sache, sie können uns heilen und ebenso auch krank machen. Sie können großes bewegen und auch zerstören. Sie sind wie das Leben selbst, es ist stets Beides im Raum vorhanden. Und ein friedvoller, wacher Geist ist in der Lage Beides und in seiner Ganzheit wahrzunehmen, eine Gewichtung und eine Einordnung vornehmen zu können.

Akzeptanz und Zugeständnisse sind Lösungsgeber und im Rahmen unserer Begegnung und Beziehung ist es ein Kernthema, weil es den größten Raum für persönliche Weiterentwicklung bietet. Es trägt zur Verbesserung von gestörten Beziehungen bei und wir lernen Beziehungen auch wirksam aushalten zu können.

Denn die digitale Welt verleitet uns heute zu einem zerstörerischem und vorschnellem Handeln. Menschen oder Kontakte und somit Beziehungen werden voreilig gelöscht. Eingefroren ohne weitere Erläuterung oder Klärung.

Das mag an der einen oder anderen Stelle praktisch und erleichternd zugleich sein, jedoch geht die Übung und die Gestaltungskraft für wirkungsvolle Beziehungen dadurch verloren. Die Kraft schwierige Momente oder Beziehungen zu gestalten und mit ihnen leben zu können will bedient und gestärkt werden. Bitte verstehen sie mich richtig! Der Weg der aktiven Gestaltung dient unserer Flexibilität und Kreativität und schließt eine Trennung als finalen Weg nicht aus. Es geht immer um das Wie und nicht um das ob. Schauen wir auf das Gemeinsame und das Trennende in Offenheit, so sind wir in der Lage einen funktionierenden sowie würdevollen Kompromiss oder Konsens zu bilden.

Der erste Weg sollte nie die sofortige Trennung sein, nur weil es gerade schwierig ist. Denn wir haben uns zu Beginn aus guten Gründen für diese Beziehung entschieden. Schauen wir auf das Gemeinsame und das Trennende sind wir in der Lage einen funktionierenden Kompromiss oder Konsens zu bilden.

Gerade im Arbeitskontext ist es besonders hilfreich mit komplexen und sperrigen Beziehungsgeflechten so umgehen zu können. Vor allem, wenn die Stärken dem Projekt oder dem Unternehmen und dem Team äußerst dienlich sind. Es gilt wohl zu unterscheiden ist dieser Mensch im Moment so oder generell nicht umgänglich.

Kurz und prägnant - Beziehungen wollen genau angeschaut werden. Wahrnehmung und Beobachtung ohne Bewertung. Tatsachen sprechen lassen und Beziehungen gestalten durch engagiertes Handeln.

Die Nützlichkeit jeder Beziehung gilt es zu erkennen und ihr ihren würdevollen sowie wertvollen und sinnvollen Platz zu geben, welcher ihr zusteht. Es geht nicht immer um freundschaftliche Verbindungen oder Gefühle. Es ist vollkommen ausreichend, wenn Beziehungen im Rahmen des vorhandenen Kontextes gut und wirksam funktionieren.

In jedem Fall sind Beziehungen das wichtigste was wir Menschen brauchen. Es ist der Zusammenhalt und die Belastbarkeit, welche wir besonders in Zeiten der Krise erkennen sollten. Es zahlt sich aus Wertschätzung zu teilen und diese erhalten wir für das was wir bereit sind in die Gemeinschaft einzubringen, mit dem Fokus auf das gerichtet, was das Ganze weiterbringt.

Zitat von Emmanuel Levinas - Franz. Philosoph